Freitag, 12. Juli 2013

Salzburgs Jedermann


Sie kommen in Scharen ein Schauspiel zu sehen,
vom lustvollen Treiben in gottfernem Hohn,
vom strotzenden Leben und dessen Vergehen,
vom Nein, einen mahnenden Ruf zu verstehen,
vom tödlichen Griff als des Sensenmanns Lohn.

Jahrzehnte schon schauen die Menschen Kulissen,
ein Anblick der edler kein Auge erreicht.
Der Dom steht allein schon für dieses Gewissen,
das Jedermanns Denken so völlig entrissen
und ausgelöscht scheint, bis die Seele entweicht.

Beschwörende Rufe von Türmen und Zinnen
verirren sich bis in die Winkel der Stadt.
Du hörst dieses Mahnen,  von außen, von innen,
es scheint zu der Stunde an Kraft zu gewinnen,
wenn tadelndes Schicksal sein Auftreten hat.

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