Sonntag, 31. August 2014

Du kannst den Wald verzaubern




Die Stämme der Fichten verschatten wie Zeilen
das Licht auf dem Kräuterflor neben dem Wald.
Ein Platz, wohl geeignet zum längren Verweilen,
ein Ort, wo das Kind in dir Traumbilder malt.

Ein Einhorn schwebt lautlos, es setzt keine Hufe,
das Gute zu tun, trägt es spürbar im Sinn.
der Häher warnt lauthals durch knarrende Rufe,
ein Wolf strebt im Trabe zur Großmutter hin.

Schneeweißchen füllt Schürzen mit saftigen Pilzen,
ein Zwerg  voller Arglist verfolgt diese Maid.
Des Rumpelstilz weißgraue Haare verfilzen
mit hängenden Flechten. Im glänzenden Kleid

verwandelt Jorinde sich seufzend zum Finken,
Joringel erstarrt - von der Hexe gebannt.
Du gehst - siehst Rapunzel zum Abschied noch winken -
und lächelst, den Blick schon zum Tagwerk gewandt.

Samstag, 30. August 2014

Sommerfrühnebel




Der Sommer zeigt Lust sich dem Herbst zu ergeben,
schon sendet er Schwadengrau. Nassschleier heben
sich zögernd nur. Äsende Rehe verwischen
zu Schemen, das tauschwere Spätgras dazwischen
birgt Blumen und Blüten, doch Augen erfassen
die Schönheit der Farben nicht. Morgen-Erblassen
wird mehr in dem Wandel der kommenden Tage,
doch falsch und zu früh wäre jegliche Klage.
Viel bunter als Juni und Juli es machen,
ermuntert September die Farben zum Lachen.

apfelernte




herbstwiesenwürze
apfelpflückschürze
sonnengeflirr
obstzweiggewirr
stehleitersprossen
naschfrucht genossen
korbfüllgetratsch
faulapfelmatsch
dankbarkeitsworte
gleich noch am orte
rotbackentag

Freitag, 29. August 2014

Geheimnisvolles Moor




Der Schatten im Moorteich wirkt dunkler als schwarz,
verfängt sich im Unscharf des Moorgeistes Barts.
Doch obenauf treibt ganz gemächlich ein Zweig
mit Blättern der Erle. Das Grillengegeig
zu Sommer und Licht einer anderen Welt
macht Mut – aber da, wo der Strahl nicht mehr fällt,
wo Moder der Kobolde Schlafstätte ist,
Morast über ruhende Torfgnome fließt,
hier möcht ich nichts schauen, nichts kennen von dort.
Nun weht auch der Wind meinen Erlenzweig fort.
Ich fliehe.

Donnerstag, 28. August 2014

Fülle





Der Apfel zeigt sein Wangenrot,
der Kürbis bunte Streifen.
Längst ließ der Sommer für das Brot
die Körnerfülle reifen.

In Körben häufen Birnen sich,
aus Schüsseln leuchten Beeren
und Trauben duften königlich,
um Herbstgenuss zu mehren.

Wohin man blickt - die reife Frucht
in allen Formen, Farben.
Es findet sie, wer immer sucht,
da sollte niemand darben