Montag, 31. März 2014

Farbenball




Bunt treibt’s der Frühling, dem Harlekin gleich,
Farbtupfgirlanden verteilt er, sein Reich
wird so zum Ballsaal. Im Reigentanz schwingen
Schatten und Lichter, geschäftige Bienen,
Hummeln im Streifpelz. Verdrießliche Mienen
hellen sich auf, wenn die Buchfinken singen,
Amselvolk flötet und Falter auf Blüten
Flügelgeheimnisse länger nicht hüten.
Leuchtfrohes, himmelgeschenktes Azur
wirft noch ein Teich in das Bunt der Natur.  

Sonntag, 30. März 2014

Ein Schwan voller Würde




Im Spiegelbild zittern die Stämme der Erlen,
die Zweige verlieren den Rest der Kontur.
Der Schwan schwimmt durch Bilder aus grüngoldnen Perlen,
ein fliehender Wellenkranz folgt seiner Spur.

Der Cherubim Flügel zum Segel erhoben,
in nobelster Würde die Blicke gesenkt,
so teilt er die Schatten, die Astwerk von oben
als Tuscheschraffierung ins Teichwasser lenkt.

Du sitzt auf dem Uferstein, horchst in die Stille
und schaust dich nach anderem Tiervolke um.
Doch einzig der Schwan treibt im Gleichmaß der Zille
vorbei, voller Schönheit und feierlich stumm.

Samstag, 29. März 2014

Erwachen der Gefühle



  
Windröschen grüßen das Grün einer Fichte,
Blaublüten leuchten aus moosigem Grund.
Wurzeln mäandern, in gleißendem Lichte
feiert ein Blühstrauch die Frühmorgensstund.

Vogelgezwitscher in leisen Kadenzen
dringt aus den Zweigen. Ein Kauz jedoch senkt
müde die Lider. Mit wippenden Schwänzen
huschen die Hörnchen, vom Zauber gelenkt,

der diesen Morgen zur würdigen Feier
kränzt und zu frohem Betrachten erkürt.
Zärtliches Schnäbeln vom waldnahen Weiher
kündet, welch Stimmung der Sonnenstrahl schürt.   

Freitag, 28. März 2014

Hummeltage




An Ufern stehen Bäume in der Blüte,
die Parkbank schattet schon ein Hauch von Laub.
Insekten prüfen eifrig Nektargüte,
ein Bienchen badet tief in gelbem Staub.

Wer kann sich dieser Wunderzeit entziehen,
den Tagen, da das Licht die Nacht besiegt,
wenn Tagesfröste vor den Strahlen fliehen
und überm Feld der erste Kiebitz fliegt?

Als Osterglocken üben sich die blauen,
und goldnen Becher in der grünen Flur.
Die Hummel lockt mich, lange zuzuschauen
bei ihren Pflichten in der Märznatur.

Donnerstag, 27. März 2014

Buchenwaldfrühling




Buchenwalderde, vom Goldlicht geflutet,
lässt ihre Kinder den Sonnenschein sehn.
Blüten in Teppichen, niemand vermutet
wie viele Kelche und Sterne dort stehn.

Hölzer, die Brüder der zierlichen Kleinen,
halten ihr Laub für ein Weilchen zurück.
Strahlen durchdringen das Zweigwerk. Die feinen
Blumenkronblätter verströmen ihr Glück.

Buchenwaldfrühling im Liebreiz der Jugend
lockt mit verschwenderisch üppiger Pracht.
Klares und Reines, fast Sinnbild der Tugend,
siehst du vor dir, wo das Windröschen lacht.