Freitag, 31. Mai 2013

Gebete für die Libölle




Ein Teichrohrsänger sucht nach Futter,
er findet’s, dankt der Gottesmutter.
Gegrüßet seist du, betet er
und auch vom Schilf dringt Flehen her:
Maria, lobe die Libölle
beim Herrn, sonst fährt sie in die Hölle,
sie war nicht wirklich eine Brave,
drum Ave, Ave, Ave, Ave!


asphalt in der wiese


teerband
graue gerade
seelenlos öde
????
weg in das mohnrot
straße zum sonngelb
anfahrt zur bühne
tanzender elfen
schattender bäume
pfad zu der falter
sommerfesttänzen
xxxx
teerband
graue gerade
allemal nützlich
!!!!


Krötleins Augenstern



Der Kröte äußerlichem Schein
gebricht’s an Attraktivität,
da Warzenhaut ganz allgemein
der Schönheit schwer im Wege steht.

Doch dieses Aug, der Edelstein,
zieht machtvoll jeden Blick auf sich,
lässt dann den Rest vergessen sein.
Es schaut dich an, verzaubert dich.

Leicht übertrieben wär es nun
den Lurch zu küssen, ganz verzückt.
Des Auges wegen wär dies Tun
verständlich, aber doch verrückt.


Spazieren im Regen




Wolken rühren Tropfentrommeln,
Flüsse zeigen Gänsehaut.
Blätter formen Wasserrinnen.
Fahles Grau, wohin man schaut.

Festes Schuhwerk, Schirm und Mütze,
nütze sie, pack Stoff dazu
für die Themen zum Sinnieren
übers Ich und übers Du!

Bald vergisst du klamme Nässe,
schützt dich ein Gedankenschild
diese Unbill zu verspüren.
Palmen rücken in das Bild.

Niemand stört heut deine Spiele
mit der Fantasie - allein
wanderst du durch nasse Schnüre
in den Regentag hinein.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Keine Libellen namens Hans



Johannes ist bei Prachtlibellen
als Name niemals festzustellen.
Auch Hans und Johann, Jack, Juan
hängt niemand diesem Tiere an.

Dies wundert sehr, denn Sepp und Manfred
sind  häufig als beliebte Anred
beim Schwirrevolk am stillen See,
nur Hansi fehlt, das tut mir weh.

Der Schmerz darob kennt keine Grenzen,
wenn da ein Heer von Kurten, Lenzen,
vereinzelt Erich, Godefried,
doch nie ein Hans durchs Schilfrohr zieht.