Freitag, 17. April 2015

Verbundenheit




Ein Kreuz streckt der Turmspitz ins Blaugrau der Fahnen
aus schwebendem Morgendunst, schon ist zu ahnen,
wie Kirche, Gehöfte, die Bäume und Wiesen
im Lichte des Mittags zum Bilde verfließen,
das heimelig jedermanns Seele berührt,
wenn wieder der Blick auf das Dörfchen verführt.

Ein Hund bellt zu mir her, die Hühner verstauben
zur Wäsche den Sand im Gefieder, die Tauben
umkreisen die Kobel in flatterndem Spiele.
Zwei Schwalben, die Lücke der Stallwand zum Ziele,
verkünden ihr Kommen mit Zwitschergesang.
Ein Kätzchen schleicht schnurrend die Mauer entlang.

Sonst ruht jetzt das Dorf, rote Dachschindel glänzen,
das Holzbraun kann trefflich das Wandweiß ergänzen,
und Grün säumt die Wege, prägt Weiden und Fluren,
zeigt dort und da ländliche Feldgerätspuren.
Ich weiß jetzt, mein Denken war nie von hier fort,
die Heimat für mich ist und bleibt dieser Ort.

2 Kommentare:

  1. Lieber Ingo,
    ich hab's ja schon geschrieben, dass es mich sehr berührt. Ein wunderbares, ganz feines Gedicht!!!

    LG, Edith

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  2. Es gibt sie, diese Orte, mit denen wir durch ein unsichtbares und unzertrennliches Band verbunden sind. Und diese Verbundenheit hast Du in schöne Worte gegossen.

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