Dienstag, 7. April 2015

Schnell vergänglich - Magnolienblüten




Offen ist die Winterhülle,
Farbenpracht und Blütenfülle
quellen aus dem Knospenei.
Welch ein Wunder! Eilt herbei,
seht das Lenzmirakel, schaut,
wie der Baum sich Träume baut,
die nur allzu schnell vergehen
und als Blütenschnee verwehen!



Samstag, 4. April 2015

Triduum sacrum




Golgatha, schaurige Nachmittagsstunde,
Schluchzen aus ängstigend drohenden Schatten.
Alles verloren! Die streunenden Hunde
heulen die Nacht an nach wölfischer Art,
bis an den Kreuzen die Seufzer ermatten.

Jäh kommt der Wandel, der Tag bricht mit Lichtern
ein in die Stätte des Sterbens und Grauens,
blendet die Augen von spottenden Richtern.
Weich wird und hell was soeben  noch hart,
Hoffnung glimmt auf. Welche Zeit des Erbauens!


Donnerstag, 19. März 2015

Albtraum des Moschusochsen


Sommersonnenhitzetage,
Weizenbauernkirmestage,
Seebadrutschenkinderlärmen
Dickfellhummelblütenschwärmen,
Brauhausgartenplätzemangel,
Bierzelteifersuchtsgerangel,
Heidelerchendididül,

Moschusochsenangstgefühl.

Montag, 16. März 2015

Der Abend




Der Abend scheut den Paukenschlag,
er mittelt zwischen Tag und Nacht
in milden Tönen, eher zag,
zu guter Stund besonders sacht.

Er bricht nicht ein, er flutet nur
den Teich, das Röhricht hin zum Land
mit Licht der letzten Sonnenspur,
brennt Löcher in die schwarze Wand,

die wartend schon im Osten steht.
Die Serenade schenkt den Ton,
Nocturnoklänge kommen spät.
Der Abend lenkt, er weiß davon.


Sonntag, 15. März 2015

schneegeist




irbis
schleichender schneegeist
firnschuhgetatzter
panther der kare
fleckenfellschönling
graufelsverbundener kater
wer liebt wie du
einsiedlerfreiheit
kluftpirsch und kälte
wer tarnt wie du
körper und jagdplan
bleib trotz gefahren
edler und ritter
adlerbeäugter gefilde

Laota - Tanz auf dem Lichtsstrahl




Sie tanzt auf dem Lichtstrahl, der luftgleichen Feder
sehr ähnlich, die Kräfte der Aufwinde nützt.
Ihr Kleid, feinste Seide, der Halsschmuck aus Leder,
sie selbst nur auf Hauch aus dem Äther gestützt.

Ihr Haar gleicht dem Öle auf Wasser, den Zungen
der Flammen, die lodernd nach oben entfliehn.
Laota hat malend die Szene besungen,
wer könnte sich schon diesem Anblick entziehn.