Samstag, 30. März 2013

Dienstag, 26. März 2013

Zypriotische Zynismen



Das folgende Gedicht ist Jahre alt - aber irgendwie wieder aktuell. :)


Zyklamen blühen nicht auf Zypern,
doch wachsen dort Zypressen.
Im Zyperngrase dösen Vipern,
zylinderförmig vollgefressen.

Auf Zypern sind Zyklone rar,
die wirbeln in den Tropen.
Zyklopen fehlen ganz und gar,
nie sieht man Antilopen.

Es sprechen zyklisch Zyperntürken
recht zynisch über Zyperngriechen
und umgekeht. Die Menschen wirken
nur antizyklisch ausgeglichen.

Man setzt dort Zyankali ein,
zum Scheine nur, das weiß ich schon,
sonst hätte diese Strophe rein
kein Zet vor seinem Ypsilon.

Montag, 25. März 2013

Bahnsteig-Reise




Ich folge den Schienen, den eisernen Spuren,
die bald sich verjüngend zum Horizont ziehen,
beachte kein Drängen von mahnenden Uhren,
und lass die Gedanken dem Müssen entfliehen.

Bald wuchern Opuntien nah den Geleisen,
auf staubigen Wegen ziehn Maulesel Karren,
aus kleinen Cafes dringen südliche Weisen,
Zikaden begleiten in werbendem Schnarren.

Da kündet im Ferngrau ein Rotmeer an Dächern
von Städten und Straßen, von Gärten und Plätzen,
von Palmen mit mächtigen farngrünen Fächern,
die uralte Mauern ins Schattenschwarz setzen.

Zwei Pfiffe verscheuchen die bettelnden Tauben,
die Tempel verblassen, zurück bin ich wieder.
Die Reise, ich will sie als Wirklichkeit glauben,
klingt nach mit den Takten der Schienenspaltlieder.

Ze&Co




Ein Zebra vom Sambesifluss
beschäftigt sich mit Wirtschaftskunde,
dies macht – verständlich – schnell die Runde.
Die Steppentierwelt kommt zum Schluss,
das Zebra spinnt. Aus aller Munde
tönt Hohn und Spott, der Lästerchor
dringt bis ins Loch der Cobra vor.
Die, gleichfalls aus der Art geraten,
vertieft sich ins Portfolio
des Zebras, riecht dabei den Braten.
Ergebnis: Firma Ze&Co

Sonntag, 24. März 2013

In tiefer Stille ruht der Teich





In tiefer Stille ruht der Teich,
er spiegelt, milde wie sein Wesen,
das grünbehauchte Uferreich,
ja, malt ein buntes Buch zugleich
und lässt dich staunend Märchen lesen.

Ein Lichtstrahl durch der Zweige Dicht
tupft Gelbes in die grünen Töne,
rückt einen Schwan verspielt ins Licht,
der weiß aus Farbenanmut sticht.
Auch er hat Augen für das Schöne.

So pflügt er nicht durchs Spiegelglatt,
treibt regungslos als Teil des Buches.
Ich wende sorgsam Blatt für Blatt,
verweile, sehe mich nicht satt
und dank der Gnade des Besuches.


Gassi gehen mit Schwarzkopfmöwen





Die Schwarzkopfmöwe ist im Grunde
weit schöner als ein Rauhaardackel.
Sie nervt nicht, wie die meisten Hunde,
mit irritierendem Gewackel
des Körperendes, sprich der Rute.
Es liegt vererbt im Möwenblute,
das Fächeln ganz zu unterlassen.
So will ich jetzt zusammenfassen:
Dies Wesensmerkmal schon alleine,
spricht klar für Führung an der Leine.