Donnerstag, 24. Januar 2013

Der Aubach





Es scheint ihn die Kälte im Fließen zu lähmen,
im munteren Sprudeln durch laublose Au.
Die Schneewälle trachten, ihm Breite zu nehmen
und Eisfinger trüben gespiegeltes Blau.

Das Bächlein, das scheinbar in Trauer mäandert,
es träumt nur behaglich, vermeidet die Hast
und während sein Wasser das Wäldchen durchwandert,
begrüßt es so manchen wohl frierenden Gast.

Der Eisvogel lauert, den Fisch zu erspähen,
ein Reh setzt sein Siegel ins bachnahe Weiß,
die tauchende Amsel wippt hoffend im Stehen
auf krabbelnden Lohn für geduldigen Fleiß.

So fließt zwischen Ufern, dem Frühjahr entgegen,
das wahre Symbol einer inneren Ruh.
Mag lenzferner Reifbart die Grimmigkeit pflegen,
das Flüsschen wirft munternde Kusshände zu.

1 Kommentar:

  1. Eine Winterstimmung, die Vorfreude auf den Frühling anklingen lässt. Eine wunderschöne Metapher auf das Leben. Wie immer - einfach gelungen!

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