Montag, 30. Dezember 2013

Mäander - Symbole des freien Willens




Gedanken mäandern und Flüsse desgleichen,
sie streben nach Zielen, um die zu erreichen,
sind kürzeste Wege die schlechteste Wahl,
die Bäche erbrechen, das Denken bleibt schal.

In Willkür verordnetes Strömen und Fließen
verdirbt das Gerinne, ein Stahlhelm das Sprießen
von eigenen Sichten, des Freigeistes Kür.
Mäander eröffnen dem Wollen die Tür.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Baumeister Wind

Er treibt die Flocken vor sich her,
weht Türme auf im weißen Meer,
baut Brücken, hobelt, fräst und drechselt,
deckt zu, wenn seine Richtung wechselt,
schafft Glitzerwände, werkt und wirkt,
bis alle Landschaft sich verbirgt
in seinem Schaffen vieler Stunden.
das Augen lockt, es zu erkunden.

Zu jeder Jahreszeit




Der Himmel brennt,
die Flammen schmelzen Löcher
in graue Wolkenbänke.
Ein Gipfel greift ins Essenfeuer
und Rotglut lässt ihn leuchten.
Der Himmel brennt,
die Nacht versucht zu löschen,
wirft auf die Brünste schwarze Tücher,
Gestrahle stirbt im Nebel.
Das letzte Licht verblasst, versinkt,
um andernorts zu prassen.


Samstag, 28. Dezember 2013

Optimistisch ins neue Jahr




Es schleppt das alte Jahr sich hin,
den Buckel voll mit Fehlentscheidung
und Fettnapftritt trotz Leichtvermeidung,
mit kleingeschrumpften Altparteien,
und neuen Gruppen aus den Reihen
der Weltverbesserungsprobanden,
die kürzlich sich zusammenfanden.

Es schleppt das alte Jahr sich hin
mit einer Last aus Krieg und Mord,
mit gutem Vorsatz über Bord,
mit einem Wust an Leerversprechen,
mit langen Listen von Verbrechen,
auch Menschlichkeit in kleinen Dosen,
geschmückt mit dornenlosen Rosen.

Es schleppt das alte Jahr sich hin,
belädt das neue mit Gerümpel,
versprüht die Jauche aus dem Tümpel
der Arroganz und Dümmlichkeit
und fühlt sich lastlos schuldbefreit.
In allen Ländern aber planen
auch Menschen, die den Rat der Ahnen

und toleranten Fortschrittssinn
verbinden wollen. Sie beweisen,
nichts fährt für immer auf Geleisen,
die schädlicher Gedankenrost
verderben lässt. Da sei erbost,
wer immer will,  es wird sie geben,
die Leute, die nach Gutem streben.

Blumen im Fenster




Ein Wintertag, die langen Schatten
erweisen sich als dichte Matten,
die Farben und auch Frohgedanken
verblassen lassen. Doch da ranken
sich grüne Stiele, Blütenköpfe
am Stützholz vieler Blumentöpfe
aus offnen Fenstern eines Hauses.
Gewiss des stehenden Applauses,
zeigt Seidenglanz, den Sommer höhnend,
sich satter jetzt, den Blick verwöhnend
und Tagesmut wie Lebensfreude
versprüht das Auge im Gebäude.

Schwarzweißgeäst




Es freut das farbverwöhnte Auge,
sich einmal nur dem schwarzen Ton
und seinem Widerpart,
dem reinen Weiß zu widmen.
Der Neuschnee lässt die Äste,
die dünnen Zweige hart
und starr erscheinen,
sie geisterfingerknöchern schon,
mit seiner Pracht vereinen.
Ein kahler Winterbaum,
den gelbe Fruchtlast drückt im Herbst,
verführt im Frost zum Traum.