Montag, 10. Dezember 2012

Adventliche Einkehr





Adventmarkt, glühgebirnte Helle,
ein runder Tisch, wie fein, ich stelle
mich hin und äußere den Wunsch
nach einem Gläschen Weihnachtspunsch.

Der Kellner eilt, jetzt schon zum dritten,
gar vierten Mal, ein Pferdeschlitten
quetscht meine Zehen, weil ich lieg
und da den fünften Becher krieg.

Der Dom hat, seltsam, heut vier Türme,
im Schnee kriecht hässliches Gewürme,
doch ist’s nur eine Glühweinspur
von meiner Innenwärmungskur.

Am Nebentischchen lehnt ein Engel,
er hat genug vom Marktgedrängel
und tut, was gleich ins Auge sticht,
er säuft, der rechte Flügel bricht.

Ich geh hinüber, denn alleine
ist’s kaum adventlich, wie ich meine.
So frönen wir ab nun zu zweit
der Einkehr und Besinnlichkeit.



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