Donnerstag, 13. Dezember 2012

Würde





Er schiebt sich aus der lock’ren Erde,
es dürstet ihn nach Luft und Licht.
Ein grünes Zweiblatt träumt, es werde
einst Rastplatz sein für Mensch und Herde,
auf Wohltat ganz allein erpicht.

Jahrzehnte kommen, Zeiten gehen,
der Jüngling reift zum Manne hin.
Er sieht die Trauerfahnen wehen,
das Glück vor vielen Türen stehen
und Böses vor dem Guten flieh‘n.

Schon lange ist es wahr geworden,
das Bild im jugendlichen Traum.
Viel Moos wächst auf des Stammes Norden.
Er trägt den wohlverdienten Orden
mit Stolz und Würde, unser Baum.

1 Kommentar:

  1. Grandios - ein einfach tolles Gedicht, Ingo. Hat mich sehr berührt, notabene ich Bäume sehr mag. Wunderschön ausgedrückt - danke.
    glg - Trixi

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