Sonntag, 3. Februar 2013

mehrere wirklichkeiten





ein baum sucht
her vom uferrand
die wirklichkeit
sein wahres bild
in eines baches
kräuselspiegel
und staunt

er sieht die kronenzweige
als schleierweiche schemen
die knorrig starren äste
verschlanken sich zu armen
die mit den wellen winken
und selbst sein strammer stamm
wird tief im nassen bett
zu mildem schwung geformt
auch leiht das flüsschen ihm
den hauch von himmelblau

nun kennt er sein gesicht
sein nie gewahrtes ich
er glaubt dem spiegel

2 Kommentare:

  1. Sind wir nicht alle Bäume am Flussufer?
    Sehr schöne Metapher!

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    1. Drago, deine Antwort ist wunderbar poetisch und philosophisch "Sind wir nicht alle Bäume am Flussufer"? Könnte ein geflügeltes Wort werden.
      LG Ingo

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