Freitag, 31. Oktober 2014

Mühle im Freilichtmuseum Großgmain




Die Mühle klappert nicht, es rauscht kein Bach.
Doch steht sie prächtig da mit heilem Dach,
als würd der Meister bald mit Säcken eilen,
dem Müllerburschen strenge Lehr erteilen,
um dann das feine Mehl in Baumwollhüllen
für Brot- und Zuckerbäcker abzufüllen.

Doch niemand werkt im Haus, der Mühlstein ruht,
die Mühle steht, wie manches Bauerngut,
wie Traktorveteranen, Schmiedeessen
- gewollt verschont vor gänzlichem Vergessen -
als stolzer Zeuge für ein Zunftgewerbe
nun im Museum – schützenswert als Erbe.


Keine Trauer zu Allerseelen





Das Eisenkreuz, der Marmorstein,
herausgeputzt zum Seelentag.
Geschmückt das Grab, es dient als Schrein
für Nähe und Zusammensein
mit allen, die dein Herz so mag.

Novemberwind trifft Orgelklang,
der Glocke Schläge klingen fern.
Der Friedhof hört Gebet, Gesang
und über ihm, es macht nicht bang,
blickt schon am Nachmittag ein Stern.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

gastgarten geschlossen





blattgäste auf klappstühlen
laubzecher auf biertischen
ahornnachmittagseinkehr
kellnermallorca

nordwindbedienung
kommegleichwispern
mitgebrachte speisen dürfen verzehrt werden
von mir
blätter verweigern
fade gesellschaft
nordwindbedienung tritt auf
blätter verwirbeln
lustige gesellschaft
noch ein schöner nachmittag geworden


der alte rebstock




im dienen hart geworden
gewunden und gedreht
zum blatt zur traube
nicht mürde stets der erde schatz geleitet
den halt gegeben
ausgebreitet
als knorrgezweig und sommerlaube

rebstock wurzelgleicher
leih mir deine lebenskraft
schenk mir deiner beere saft
und zeig dein wunderholz
verdient mit altersstolz


altes fischerboot




angehängt
halb versenkt
fast versunken
fast ertrunken
unverdient ausgedient
fischerboot weggelegt
herbstwelklaubzugedeckt
nutzlose planken
keiner will danken
trotzdem nicht ganz verdrängt
immer noch angehängt