Sonntag, 28. Dezember 2014

Amoeba proteus



Ein Wesen kriecht im Algenwald
mit Wurzelscheinfußinstrumenten.
Amöbe heißt es, ähnelt bald
der Scheibe, später dann jedoch
dem Stern mit eingebautem Loch,
ein Wandlungskünstler mit Talenten.
Ansonsten ist es mäßig lieb.

Es frisst, jedoch mit keinem Mund,
fließt einfach rund ums Mittagessen,
das hält es offenbar gesund.
Der Rhizopode schert sich nicht
um Lyrik. Dieses Lobgedicht
erscheint dem Tierchen gar vermessen,
als unstatthafter Seitenhieb.


2 Kommentare:

  1. Ein (wohl völlig prosaisches) Geschöpf lyrisch besungen. Amöbenode. Herrlich!

    AntwortenLöschen
  2. Danke drago! Es wird den armen Viecherln ja sonst nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt!

    AntwortenLöschen