Dienstag, 27. Mai 2014

Riffkalkfelsen




Die Fichten begrünen, die Tannen umrahmen
den mächtigen Fels, der die Stirne entblößt.
Wer denkt da an Meer, an neptunische Dramen,
an Krakenvolk, das in den Kalkhöhlen döst.

Der Hai schwamm, wo Lärchen die Wurzeln versenken,
Korallenpolypen versetzten den Ort,
wo Flechten und Moose noch Farbe verschenken,
in farbigen Rausch, nun für immerdar fort.

Der Platz, wo die Lippfische Muscheln umkreisten,
ist heute der Waldkiefer Halt im Gestein.
Die Tiefen erstarben, Geschöpfe verwaisten,
die Gegend prägt heute ein anderes Sein.

1 Kommentar:

  1. Ja, und dennoch ist die andere Welt nur durch einen dünnen Vorhang von der unseren getrennt. Und Menschen mit wachen Augen, wie Du einer bist, können sie selbst nach Jahrtausenden noch sehen, riechen, schmecken. Ist das nicht grandios?

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